
Ferdinand Hofer wird der neue Kommissar im Münchner „Tatort“. Mit BUNTE sprach er über seine neue, große Rolle – und die Themen Hochzeit und Nachwuchs.
Als frisch von der Polizeischule kommender Kriminalassistent Kalli Hammermann hat Ferdinand Hofer (31) vor elf Jahren im Münchner „Tatort“ angefangen. Im nächsten Jahr darf er in große Fußstapfen treten: Zusammen mit Carlo Ljubek (48) wird er die Nachfolge von Miroslav Nemec (70) und Udo Wachtveitl (66) antreten. Mit BUNTE sprach er über das große Erbe, Heimat und Zukunftspläne.
Ferdinand Hofer: „Versuche, mir unsachliche Kritik nicht so zu Herzen zu nehmen“
BUNTE: Sie haben riesige Fußstapfen auszufüllen.
Ferdinand Hofer: Ich versuche, mir darüber keine Gedanken zu machen. Ich vertraue darauf, dass wir sowohl vor als auch hinter der Kamera ein gutes Team sind. Mit Carlo verstehe ich mich super. Und ich liebe meine Rolle. Es ist ein tolles Format, eines der letzten bestehenden Großen, und eine große Ehre und Auszeichnung. Aber es erhöht auch die Spannung und den Druck, abzuliefern. Das sind gefühlt Vorschusslorbeeren, die wir einlösen müssen.
Aus dem Assistenten Kalli wird bald der Kommissar: Sind Sie mit Ihrer Rolle erwachsen geworden?
Wann ist man schon erwachsen? Per definitionem war ich auch am Anfang meiner ‚Tatort‘-Karriere schon volljährig. Aber klar, ich habe mit zwölf Jahren meinen ersten Film gedreht und bin mit der Schauspielerei groß geworden.
Wie würden Sie auf negative Kritik zu Ihrem Debüt reagieren?
Das Wichtigste ist, konstruktive Kritik immer ernst zu nehmen und mir zu überlegen, welche Konsequenzen ich daraus ziehe. Ich werde auf sachlicher Ebene alles dafür geben, dass es ein spannender, guter Film wird. Und ich versuche, mir unsachliche Kritik nicht so zu Herzen zu nehmen.
Sind Sie privat auch so fleißig wie beruflich?
Ich bin sehr umtriebig und mag es, wenn was los ist. Da fällt es mir manchmal schwer, die Füße still zu halten. Zudem bin ich vor allem im Sport auch sehr ehrgeizig. Wenn ich zum Beispiel Tennis spiele, will ich auch gewinnen. Ob das immer so klappt, sei dahingestellt.
Sie sind aus Miesbach. Wie hat Sie Ihre Kindheit im tiefsten Bayern geprägt?
Sie hat mir eine große Freiheit gegeben. Ich konnte draußen rumlaufen, ohne dass ich Bescheid geben musste, wohin ich gehe, weil da war der Wald, hier war der See und auf der anderen Seite der Fußballplatz.
Wie viel Freizeit haben Sie mittlerweile noch?
Es gibt schon Wochen, da ist weniger los, über Weihnachten hatte ich komplett frei. Man muss sich darauf einlassen, mal am Wochenende oder in der Nacht zu arbeiten und dafür tagsüber freizuhaben.
Wie ist das vereinbar mit Ihrer Beziehung?
Sehr gut. Ich habe keinen geregelten Alltag, das gefällt mir. Ich würde nicht jeden Tag dasselbe erleben wollen. Ich versuche, mein Privatleben privat zu halten, weil ich es wichtig finde, einen Rückzugsort zu haben, einen Safe Space, wo das alles keine Rolle spielt. Sonst wird es irgendwann schwierig, den Bezug zur Realität nicht zu verlieren.
Wie kommt Ihre Freundin mit Ihrer wachsenden weiblichen Fanbase zurecht?
Sie nimmt das mit Humor. Es kommt schon vor, dass man beim Essen oder in einer Bar angesprochen wird. Das ist Teil des Jobs, da darf man nicht zu viel reininterpretieren.
„Tatort“-Star hält sich mit Skifahren, Klettern und Tennis fit
Was machen Sie, um Ihre psychische Gesundheit zu bewahren?
Ich nehme mir bewusst Auszeiten. Ich gehe aus oder Skifahren, Klettern, Tennis spielen und verreise gerne. Auch Zeit mit Freunden hilft mir, den Kopf wieder freizubekommen. Da die meisten von ihnen nichts mit Medien oder der Filmwelt zu tun haben, ist es absolute Entspannung, weil man über Themen spricht, die nichts mit dem Beruf zu tun haben.
Heiraten, Kinder: Würden Sie dafür eine Auszeit vom Job nehmen?
Das ist aktuell kein Thema. Im Moment genieße ich meine Freiheit sehr, und auch, dass ich so viele verschiedene Rollen spielen darf. Wenn es irgendwann mal zum Thema wird, kann ich es mir vorstellen. Der Vorteil ist ja, dass man als Schauspieler meistens unabhängig ist und man sich die Projekte einteilen kann.
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