
Wenn das Herz schneller schlägt und die Stimmung steigt, spricht man von Frühlingsgefühlen. Doch was löst dieses Hochgefühl wirklich aus?
Für bestimmte Links in diesem Artikel erhält BUNTE.de eine Provision vom Händler. Alle vermittlungsrelevanten Links sind mit einem
Icon gekennzeichnet.
Mehr
Lange genug hat es gedauert, aber endlich lässt sich die Sonne blicken und wir können das Haus wieder ohne Wintermantel verlassen – der hat für die nächsten Monate erstmal ausgedient.
Vielleicht ist es Einbildung, aber irgendwie schlagen sich die wärmeren Temperaturen gleich auf unser Gemüt nieder.
Die Schritte werden federnder, ein Lächeln geht uns mit Leichtigkeit über die Lippen und plötzlich wird geflirtet, was das Zeug hält. Sind das etwa die berühmten Frühlingsgefühle oder ist es einfach nur Zufall?
Frühlingsgefühle sind keine erfundene Floskel, sie gibt es wirklich
Auch wenn Skeptiker vielleicht anderer Meinung sind: Frühlingsgefühle sind keine Erfindung von romantischen Dichtern, es gibt sie wirklich.
„Das Frühlingsgefühl existiert. Man spürt ein Gefühl der Aufbruchstimmung, ein Gefühl, Ballast abzuwerfen von der kalten, dunklen Winterzeit“, betonte Matthias Weber von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) gegenüber ‚Welt.de‘.
„Die Tage werden wieder länger, die Dunkelheit verschwindet, und das führt dazu, dass man mehr Tatendrang bekommt.“
Die Stimmung verbessert sich
Der Grund für die gesteigerte Stimmung sind demnach nicht etwa die wärmeren Temperaturen, vielmehr spielt das Licht eine große Rolle dafür, dass wir uns im Frühling plötzlich voller Energie und Tatendrang fühlen. Dies hängt mit der Verringerung der Produktion des Schlafhormons Melatonin zusammen.
„Es wird ausschließlich nachts produziert“, erklärte der Hormonbiologe Prof. Alexander Lerchl auf ‚Berlin.de‘.
„Weil es im Winter länger dunkel ist, ist der Melatoninspiegel dann auch tagsüber erhöht, wir fühlen uns schläfriger. Beim Übergang vom Winter zum Sommer werden die Melatoninwerte verringert. Es ist heller, wir sind wacher und aktiver. Der Gegenspieler von Melatonin, das Hormon Serotonin, das Glückshormon, wird durch das Sonnenlicht stimuliert. Diese Hormonumstellung spielt auch physiologisch eine große Rolle.“
Männer produzieren im Frühling mehr Testosteron
Unsere Laune steigert sich also, schön und gut, aber was ist mit unseren sexuellen Trieben? Haben wir wirklich mehr Lust auf Liebe, Sex und Partnerschaft?
Zunächst einmal kann man sagen, dass die berühmten Hormone, die im Frühjahr verrückt spielen, nicht unsere Sexualhormone sind – sondern eben bereits erwähntes Melatonin und Co. Männer produzieren in den warmen Jahreszeiten allerdings tatsächlich mehr Testosteron, Frauen hingegen werden von diesem Rhythmus nicht beeinflusst.
Dass wir mit den ersten Sonnenstrahlen des Jahres trotzdem auch wieder mehr Interesse an anderen Menschen haben, ist deshalb vielmehr „ein psychologischer Faktor“, wie Professor Helmut Schatz dem ‚Spiegel‘ erläuterte.
„Wenn die Natur erwacht, dann erwacht der Mensch. Wir sind ja ein Teil der Natur. Um es mit Herman Hesse zu sagen: ‚Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.‘ Immer wenn man etwas neu anfängt, macht man es mit Schwung. Und wenn die Blüten rauskommen, fühlt man sich beschwingt.“
Zusätzlich dazu spielen dank weniger dicker und mehrlagiger Kleidung endlich wieder zum Vorschein kommende optische Reize und frühlingshafte Gerüche eine Rolle, sodass es uns zumindest so vorkommt, als würden unsere Gefühle an wärmeren Tagen Kopf stehen.